Gehören Sie auch zu denjenigen, die anderen lieber den Vortritt lassen? Die sich im Hintergrund wohlfühlen, aus sicherer Distanz still beobachten?
Blöd nur, wenn diese Taktik mal so gar nicht funktioniert. Zum Beispiel, wenn Ihre Tochter heiratet. Oder Sie in Ihrem Job ein Produkt vorstellen müssen. Oder Sie für jemanden einspringen müssen und es heißt: Rauf auf die Bühne!
Keine Angst, Sie kriegen das hin. Hier zeige ich Ihnen, wie.
Sie haben die Teile 1 und 2 verpasst? Kein Problem! Hier finden Sie Teil 1, hier Teil 2 zum Nachlesen.
Heute geht es ans Eingemachte. Um Ihre Rede. Wie Sie Ihr Thema elegant verpacken und es so eingängig rüberbringen, dass es hängen bleibt, erfahren Sie jetzt.
Geschichten erzählen – was Sie aus Kinderbüchern lernen können
Wir alle waren mal Kinder. Manche von uns benehmen sich manchmal noch immer so. Aber das ist eine andere Geschichte.
Zurück zum Thema. Können Sie sich noch an Ihr liebstes Kinderbuch erinnern?
Bei mir war es ein Buch über Feuerwehrleute. Ich kann mich nicht mehr genau an die Handlung erinnern. Aber die Bilder sehe ich noch vor meinem geistigen Auge. Unscharf zwar, aber scharf genug, dass ich das Buch nach über 30 Jahren und einiger Recherche wiederentdeckt habe (Falls es Sie interessiert: „The Little Fire Engine“ von Lois Lenski – die deutsche Ausgabe habe ich leider noch nicht entdeckt).
Was hat das mit unserer Rede zu tun? So einiges.
Das erste: Es geht um Bilder. Bilder, die hängen bleiben. Kinderbücher sind eine tolle Inspiration und zeigen, wie es geht (Die Bibel kann das auch, ist aber manchmal etwas blutrünstig. Das merken Sie spätestens, wenn Ihnen Ihr 3-jähriger Sohn von der Geschichte David gegen Goliath erzählt – Quentin Tarantino ist nichts dagegen!).
Die bebilderten Exemplare sowieso. Aber auch Geschichten für Kinder und Jugendliche, die einen hohen Textanteil aufweisen, schaffen es, in unserem Kopf die schönsten und buntesten Gemälde zu malen. Das liegt vor allem an verständlicher Sprache und kurzen Sätzen. Beides sind Zutaten, die Sie Ihrer Rede zufügen sollten.
Konzentration auf das Wesentliche
Es liegt aber auch an der beschreibenden Art dieser Bücher. Anders als in Erwachsenenromanen geht es nicht so sehr darum, eine Figur oder einen Charakter so rund wie möglich darzustellen. Dafür ist in den meist kurzen Kinderbüchern gar keine Zeit. Vielmehr steht die Handlung im Vordergrund, damit die Gedanken der Kinder nicht abschweifen. Da passiert was, da ist was in Bewegung – vielleicht explodiert etwas, oder es geht etwas schief. Eine Überraschung dort, eine lustige Begebenheit dort – herrlich!
Probieren Sie mal aus, in diesem Stil Ihre Rede zu schreiben. Stellen Sie sich vor, Sie schreiben für Kinder – dann lassen Sie automatisch Fremdwörter, komplizierte Sätze und überflüssige Phrasen weg.
Konzentrieren Sie sich auf die Geschichten, die Sie in Teil 2 – also den Gesprächen – erfahren haben. Manchmal reicht es schon, eine dieser Geschichten zu erzählen, wenn sie spannend, unterhaltsam, witzig oder traurig ist.
Die eigene Story
Oder Sie erzählen Ihre eigene Geschichte. So zum Beispiel:
„Licht fällt durch ein kleines Fenster.
Wie in einem Märchen schwebt feiner Staub durch den Schein.
Ein nahezu poetischer Moment. Wäre da nicht das ohrenbetäubende Heulen der Kreissäge. Es durchdringt Mark und Bein.
Als es erstirbt, erkenne ich ihn. Er sieht auf, sein weißer Mundschutz ist kaum vom Rest des Gesichts zu unterscheiden.
Das Gesicht von Holzstaub bedeckt. Die Hände voller Schwielen.
Er wünscht mir einen guten Morgen, drückt meine Hand so fest, als wäre sie gar nicht existent. Auf seinem Gesicht liegt ein breites Grinsen.
<<Willkommen in meinem Reich! Vorsicht, es ist ein bißchen staubig.>>
Wann habe ich das letzte Mall einen Menschen getroffen, der so vollkommen zufrieden wirkte? So glücklich?
In diesem Moment wünschte ich, das hier wäre nicht sein Reich. Sondern meins.“
Sie sind gespannt, wie es weitergeht? In Teil 4 widmen wir uns in der nächsten Woche dem vierten Schritt: Dem Einstieg und dem Ende Ihrer Rede. Warum beides für eine gute Rede wichtig ist, erfahren Sie dann..
Abonnieren Sie einfach meinen Blog, dann verpassen Sie nichts und erfahren es als Erstes!